4. September 2007

Qualität hat ihren Preis, oder?

Je nach dem, was ich für Ansprüche habe bzw. welches Ziel ich erreichen will, wähle ich die geeigneten Mittel, finde die richtigen Wege und investiere, wenn nötig auch den ein oder anderen Cent.

Erstaunlich ist, dass das primär nur für Sachen und weniger für Menschen zuzutreffen scheint - zumindest tendenziell. So geben Menschen ihr, wie es im Volksmund heißt (sauerverdientes) Geld für Reisen, die Traumhochzeit oder das Auto aus.

Dazu scheint es auch, als hielte der Markt genau das bereit, was der Käufer sucht - also z.B. das Auto:

Egal welcher Typ, ob Mercedes, Audi, Japaner, Volkswagen oder Oldtimer - alle haben Motor, Räder, Bremsen, Sitze etc. - eben die Grundausstattung ohne die gar nichts geht. Und klar feilschen wir über Austattung, Lackierung, Airbag, Klimaanlage und PS-Zahl, aber irgendwann ist Schluss. Wir können das billigste Auto ohne Extras nicht billiger machen indem wir gar nur die Karosserie kaufen, nur den Motor oder dem erstaunten Autoverkäufer anbieten, die Reifen im Winter 2009 nachzukaufen - oder? Und wir können auch nicht mit 3,50 ins Autohaus gehen um eins zu kaufen!

Ganz anders bei Humankapital, was in Eigenproduktion entstanden ist, um es mal Charmant auszudrücken. Obwohl die Kurzen mit den großen Runden Augen von Anfang an bei ihren meist glücklichen Eltern eine festen Platz in Herz und Geist reserviert haben, wird selten so gefeilscht bzw. ist der Markt so schwammig und grau, wie in Punkto (Mehr-)betreuung.

Leider ist es gesetzlich bedingt, dass ich nicht steuer- und versicherungsfrei einkaufen gehen kann auf diesem Markt und ich kann auch nicht Qualität einkaufen, wenn ich mit einem Buget von 80 cent pro Stunde und Kind losgehe.

Also ich kann natürlich schon - leider muss ich dann viele, viele Abstriche machen und einbußen in Kauf nehmen. Aber wie beim Auto kann man fehlende Teile ja in der Werkstatt seines Vertrauens ersetzen lassen, oder?