7. November 2008

Internet-Polizei

In Südkorea gibt es jetzt ein Gesetz, welches quasi das Schreiben von Postings im Internet nur noch mit realen Namen vorgibt.

Spannend dabei ist, dass Südkorea das wohl bestverkabelsten Länder der Welt ist. Nahezu alle Haushalte besitzen einen Internetzugang und tauschen sich rege im Netz aus. Im krassen Gegensatz dazu versucht die Regierung der Gespräche mächtig zu werden und das gesprochene zu kontrollieren, behaupten zumindest deren Gegner und meinen, dass das "Choi-Jin-Sil-Gesetz" gegen die Meinungsfreiheit des Bürgers geht. Der Pressetext berichtete über den Freitod der Schauspielerin Choi Jin Sil.

[...Wörtlich zitiert liest man in der Pressemitteilung zu Korea und dem Internethype: "Visionäre glaubten sich bereits im Zeitalter der Internet-Demokratie, in der offener Online-Diskurs für alle herrscht. Edle Netzbürger, die 'netizens', sollten diese Cyber-Gesellschaft beseelen, Transparenz schaffen und Wahrheit finden." Der Umgang mit modernster Kommunikationstechnik macht aber noch lange keine moderne Gesellschaft. Die Südkoreaner lassen online die Sau raus. Kinder, Hausfrauen und Büromenschen verwandeln sich in Stalker, Gerüchteerfinder und Rufmörder. Aus dem demokratischen Internet wird ein Folterinstrument.]