27. April 2008

Fakultativ Nadeln!

...so hieß das früher mal als ich in die 4. Klasse ging und anfing mich "praktisch" auf's spätere Leben vorzubereiten (lassen). Damals brauchte man - ähhm - Mädchen dringend einen Stopfpilz und 'ne kaputte Socke. In der 2. Stufe wurden dann Topflappen gehäkelt, die immer die berühmte Trapez-Form hatten (*grübel*) und dann ging es dank der Oma ans Stricken.

Gott sei Dank ist keiner der geschätzten Familienmitglieder heute, z.B. im Winter (zitter, frier) von meinem Können diesbezüglich abhängig - sonst wüsste ich wohl wie die/der Arme draußen rumlaufen müsste bzw. wären die Überlebenschancen mit einem trapezförmigen Wäschestück der Größe 10x20 cm bekleidet und Löchern in den Socken extrem niedrig und die ganze "Sippe" über kurz oder lang vom Aussterben bedroht.

Heute ist das ja alles anders. Da hat das Kind eine Idee nach der anderen und lässt der Kreativität auch ohne (schulische/elterliche) Unterstützung freien Lauf - so fern Materialien im Haushalt vorhanden und ausgestattet sind wir nicht schlecht. Jüngst inspirierte am Freitag abend ein Zeichtrickfilm dazu die eigenen Socken (und heute am Sonntag auch die Meinigen) zu zerschneiden und daraus die Hauptdarsteller nachzubauen, was gestern abend zu Erheiterung führte als mir dieses Werk präsentiert wurde. (Mein Mund ist immer noch offen)

Eine Anmerkung noch in eigener Sache: Die Strickkultur hält die Oma mütterlicherseits am Leben. Eine Vererbung auf die nächste Generation ist zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen, da diese Tradition schon 2 Generationen übersprungen hat. Und ich bin froh, dass bezüglich des obigen Szenario nicht mehr alle unter einem Dach wohnen, wie im 19. Jahrhundert.